GRU Spezialnoje Naznatschenje (GRU SpezNas) | |
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Verbandsabzeichen |
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Aufstellung | November 1950 |
Land | Russland Russische Föderation |
Streitkräfte | Russische Streitkräfte |
Truppengattung | Spezialkräfte |
Typ | Aufklärungseinheit |
Unterstellung | Hauptverwaltung für Aufklärung (GRU) |
Schlachten | Sowjetisch-Afghanischer Krieg (1979–1989), Erster Tschetschenienkrieg (1994 bis 1996), Zweiter Tschetschenienkrieg (1999 bis 2009), Kaukasuskrieg 2008 |
Die GRU SpezNas (russisch СпН, Спецназ, подразделения специального назначения Российской Федерации deutsche Transkription podrasdelenija spezialnowo nasnatschenija rossijskoj federazii; auf Deutsch Einheit der Russischen Föderation zur besonderen Verwendung oder auch Spezialeinsatzkommando der Russischen Föderation) ist eine Spezialeinheit des russischen militärischen Nachrichtendienstes GRU mit den Einsatzschwerpunkten Aufklärung, Asymmetrische Kriegführung und Terrorismusbekämpfung.
Die militärischen Speznas wurden im November 1950 aufgestellt. Ihre Mitglieder rekrutierten sich hauptsächlich aus den Reihen des militärischen Nachrichtendienstes GRU. Ihre ursprüngliche Aufgabe bestand darin, feindliche Befehlszentralen auszukundschaften; später kam als weiterer Primärauftrag hinzu, mobile Abschussrampen für taktische Nuklearwaffen aufzuklären und gegebenenfalls zu eliminieren. Auch wäre im Kriegsfall der Einsatz hinter den feindlichen Linien zur Schwächung der NATO-Streitkräfte Aufgabe dieses Sonderverbandes gewesen. Weitere Einsatzprofile entwickelten sich im Laufe der Zeit.
Als Teil der Russischen Streitkräfte stehen den Speznas-Truppen auch deren Waffen zur Verfügung. Im Rahmen der Ausbildung und für Einsätze hinter feindlichen Linien dürften aber auch, wie bei den meisten westlichen Spezialkräften, Fremdwaffen eingelagert sein, damit die Speznas-Soldaten mit jeder vorgefundenen Waffe agieren können. Da die Speznas Aufgaben des Militärs und der Polizei übernehmen, werden auch schwere Waffen und Fahrzeuge, wie z. B. der BTR-80 eingesetzt.
1970 wurde eine Spezialschule für Speznasoffiziere eingerichtet. Zu dieser Zeit wurden verstärkt Soldaten aus den südlichen Sowjetrepubliken rekrutiert, da die Tadschiken und Aserbaidschaner auch die Sprache möglicher Feinde, wie Farsi und Türkisch, beherrschten. Am 2. Mai 1979 wurde eine Speznas-Einheit aufgestellt, die fast ausschließlich aus Usbeken, Turkmenen und Tadschiken bestand. Diese Truppe stürmte in der Operation Storm-333 zusammen mit Spezialeinheiten des KGB erfolgreich den Palast des afghanischen Präsidenten Hafizullah Amin in Kabul.
1984 beschloss das Oberkommando, die Operationen der Speznas in Afghanistan auszuweiten. Sie waren die letzten, die sich aus Afghanistan zurückzogen, zuvor deckten sie den Rückzug der regulären sowjetischen Streitkräfte.
Bei westlichen Geheimdiensten war über die Speznas bis in die 1980er Jahre wenig bekannt. Erst die zahlreichen Informationen des übergelaufenen GRU-Offiziers Wladimir Resun (alias Viktor Suworow) verdeutlichten die Bedrohung, die diese Einheiten für die NATO darstellten. Westliche Geheimdienste reagierten auf diese Erkenntnisse alarmiert und mussten nun schnellstmöglich ihre Abwehrkonzepte weiterentwickeln.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mehrten sich bewaffnete Konflikte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken, daher waren Speznas in Baku, Nordossetien, Bergkarabach, Inguschetien und nicht zuletzt in Tschetschenien im Einsatz. Da nach dem Zusammenbruch der UdSSR die bisherige finanzielle Unterstützung fehlte, fehlte es an Ausrüstung und Vorbereitung. Dies führte dazu, dass zahlreiche Einheiten aufgelöst werden mussten. Viele erfahrene Mitglieder traten in den privaten Sektor über.
2014 sagte Igor Wjatscheslawowitsch Sutjagin gemäß Financial Times, unter den Einheiten auf der Krim wären eindeutig solche der "Speznas"[1] Er sagte dies zu einem Zeitpunkt, da von Sergei Kuschugetowitsch Schoigu noch behauptet wurde, es wären "absolut keine" russischen Truppen auf der Halbinsel der Krim, was erwiesener
massen falsch war.