Die Russischen Luftstreitkräfte sind die Flugzeug- und Hubschrauberflotten der Streitkräfte der Russischen Föderation, auch bekannt unter dem Kürzel VVS (deutsch: WWS), in Russland ВВС (Военно-воздушные силы = Wojenno-Wosduschnye Sily), das auch von den ehemaligen Luftstreitkräften der Sowjetunion benutzt wurde.
Die Luftstreitkräfte der Russischen Föderation gingen 1991 aus den Luftstreitkräften der Sowjetunion hervor. Die zuvor als unabhängige Teilstreitkraft neben Armee, Flotte, Luftwaffe und Raketentruppen bestehenden Luftverteidigungsstreitkräfte (Woiska PWO/Protiwowosduschnaja oborona), in deren Inventar sich die Masse der Abfangjäger und bodengestützten Luftabwehrsysteme befand, wurde 1998 in die Luftstreitkräfte eingegliedert. Im Jahr 2003 wurden die zuvor den Landstreitkräften zugeordneten Heeresfliegereinheiten dem Kommando der Luftstreitkräfte unterstellt. Nicht zu den Luftstreitkräften gehören die Marinefliegereinheiten (Awiazija Wojenno Morskowo Flota, AWMF), die sich unter dem Kommando der Russischen Marine befinden.
Die russischen Luftstreitkräfte verfügen derzeit über eine Gesamtstärke von etwa 185.000 Mann.
Dem Luftwaffenoberkommando direkt unterstellt sind die 61. Lufttransportarmee der Transportfliegerkräfte, die 37. Luftarmee (strategisch) der Fernfliegerkräfte sowie die zentrale Verwaltung, zu der verschiedene Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen gehören.
Ansonsten sind die russischen Luftstreitkräfte organisatorisch wie folgt auf die sechs Militärbezirke verteilt:
Die strategischen Fernfliegerkräfte, auch als 37. Luftarmee (37 Wosduschnaja Armija) bezeichnet, umfassen die strategischen Langstreckenbomber Russlands, die im Kriegsfall auch nuklear bestückt werden können. Befehlshaber ist derzeit Generalmajor Anatoli Schicharew.
Mit der Übergabe der neuen Bomber vom Typ Tu-160M Walentin Blisnjuk am 5. Juni 2006 und einer weiteren modernisierten Tu-160M befinden sich nach dem Unglück der Michail Gromow am 23. September 2003, bei dem die vierköpfige Crew getötet wurde, nun wieder 15 strategische Überschallbomber Tu-160 im Dienst. Eine weitere neue Tu-160M flog erstmals am 28. Dezember 2007. Eine unbekannte Anzahl soll zur Tu-160M aufgerüstet werden. Das Upgrade umfasst nun auch die Möglichkeit des Einsatzes von Luft-Boden-Raketen Ch-29L, Ch-29T, Ch-25ML oder Ch-25MD, Antiradarraketen Ch-25MP, Ch-58 oder Ch-31P, Antischiffsraketen Ch-35 oder Ch-41, Marschflugkörper Ch-65, Lenkbomben KAB-1 500 und KAB-500KR. Möglich ist eine Aufstockung des Bestandes auf bis zu 30 Maschinen mit zwei bis drei Maschinen pro Jahr. Sie sollen bis 2040 im Einsatz bleiben. Die 70 Tupolew Tu-95MS-16 und Tu-95MS-6 sind nicht aus den 1950er Jahren. Alle diese Maschinen wurden zwischen 1988 und 1992 gebaut und ausgeliefert. Ein Upgrade-Programm, das als Tu-95MSM bezeichnet wird, ist in Planung. Die Tu-22M3 wird bald nur noch in zwei Regimentern fliegen, da mit dem 444. Bombenfliegerregiment eines der drei aktiven Regimenter 2007 der aktiven Reserve zugeteilt wird. Ob das vom Tupolew PSC angebotene Upgrade zu Tu-22M5 noch realisiert wird, ist daher unklar, da viele Tu-22M3 vor allem durch Su-34 ersetzt werden sollen. Auch 20 Tankflugzeuge Il-78 und Il-78M gehören zum Bestand der Fernflieger. Sie sind die einzigen Tanker der russischen Luftstreitkräfte, eine Lücke, die sich im Ernstfall katastrophal auswirken könnte. Mit dem 2006 gestarteten Projekt Il-96-400TM, für das für 2009 die Flugreife erwartet wird, sollen die russischen Luftstreitkräfte eine neue Generation an Tankflugzeugen erhalten. Die Auslieferungen von 40 bis 60 Maschinen ist vorgesehen. Geplant ist offenbar auch der Umbau älterer Suchoi Su-24M zu schnellen Tankflugzeugen (Su-24M können sich mit UPAS-Behältern gegenseitig betanken).
Seit Juli 2007 fliegen die russischen Langstreckenbomber, unter anderem vom Militärflugplatz Engels-2 aus, erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges auch wieder Einsätze über das russische Territorium – wie zur Zeit der Sowjetunion - hinaus. Eine Tupolew Tu-95 (NATO-Code „Bear“) flog von Blagoweschtschensk bis zum US-Luftwaffenstützpunkt Guam im Pazifik. Generaloberst Alexander Zelin kündigte an, in Zukunft Alarmrotten mit bis zu 20 Bombern gleichzeitig in der Luft zu haben.
Zudem flogen Mitte Juli 2007 eine Tu-95MS zusammen mit zwei Tu-160-Bombern und einem Tankflugzeug vom Typ Iljuschin Il-78 Midas im internationalen Luftraum zwischen Norwegen und Großbritannien und wurden von Tornado-Kampfflugzeugen der britischen Royal Air Force und F-16-Kampfflugzeugen der norwegischen Luftwaffe überwacht.
Seit dem 5. September 2007 fliegen die russischen Luftstreitkräfte wieder die im Jahre 1992 einseitig eingestellten Patrouillenflüge über dem Pazifik, Atlantik sowie über dem Nordpolarmeer und bleiben dank Luftbetankung bis zu 17 Stunden in der Luft. Derzeit befinden sich acht Maschinen in der Luft. Bei ihren Flügen werden sie stets von NATO Kampfjets begleitet.
Struktur ab 2010
Die russischen Luftstreitkräfte werden seit 2001 zwar langsam, aber in recht großem Umfang modernisiert. Bis 2015 soll mindestens eine Hälfte der Bestandsliste neue, die andere Hälfte modernisierte Einheiten umfassen.
Die Entwicklung des neuen Jägers der 5. Generation Suchoi T-50 zieht sich in die Länge. Nachdem Indien in das Programm eingestiegen ist, wurde der Erstflug auf 2009 verschoben. Auch der Zulauf der MiG-31BM geht nur langsam voran. Nach Tests mit zwei Flugzeugen wird 2007 eine dritte MiG-31 umgerüstet, welche die Erfahrungen aus den Tests berücksichtigen soll. Die MiG-31BM bekommt das Waffenleitsystem Zaslon-AM mit einer Verfolgungsreichweite von 320 km und einer Zielerfassungsreichweite von 280 km. Weitere Upgrades sind LCD-MFD in beiden Cockpits sowie die Langstrecken-Luft-Luft-Rakete R-37M mit einer Reichweite von mehr als 200 km. Des Weiteren kann diese Mischung aus Abfangjäger und Jagdbomber Luft-Boden-Raketen Ch-59, Ch-59M, Ch-29T, Antischiffraketen Ch-31A, Antiradarraketen Ch-25MP, Ch-25MPU oder Ch-31P, Lenkbomben KAB-1500 oder acht Lenkbomben KAB-500 mitführen. Bisher wurden drei Maschinen umgerüstet, zwei für Tests und eine für die abschließende Erprobung. Von den WWS kam 2007 grünes Licht für die Modernisierung der vorhandenen MiG-31B auf den BM-Standard. Sechs Regimenter fliegen derzeit 223 Maschinen der Versionen MiG-31DZ, MiG-31B und MiG-31BS. Alle sollen bis 2015 gleichmäßig mit 24 Maschinen ausgerüstet sein, um eine einheitliche Stärke zu erreichen und Geld einzusparen. Das ergibt 144 Maschinen plus jene, die in den Ausbildungs- und Testzentren fliegen. Bisher sollen zwei Regimenter für die Modernisierung vorgesehen sein. Bis 2020 sollen 1000 neue Hubschrauber und 800 Flugzeuge in Dienst gestellt werden.[3]
Ein ähnliches Upgrade gibt es mit der Aufrüstung der alten Su-27P und Su-27S zur Su-27SM. Sechs Regimenter fliegen 170 Su-27 in vier Modifikationen. Seit Ende 2006 (sechs Maschinen geliefert) fliegen 24 Su-27SM beim 23. IAP auf der AB Tschemgi bei Komsomolsk. Die Wahl des Stützpunktes gleich um die Ecke war wohl mit der Nähe zum Werk zu erklären, falls Nachbesserungen anfielen. Nicht umsonst heißt es bei den WWS, das beim 23. IAP der Service am besten sei. Vom 10. bis 12. Juli 2007 nahmen die Su-27SM des 23. IAP am Manöver Krylo-2007 teil, bei dem sie die Landung auf der Magistrale Chabarowsk-Komsomolsk trainierten. Am 12. Dezember 2007 wurden die ersten drei von weiteren 24 Su-27SM dem 22. IAP übergeben. Bis Ende 2008 sollen auch hier 24 Maschinen fliegen. Die Modernisierung findet bei KnAAPO in Komsomolsk na Amur statt.
Das Programm MiG-29SMT wird mit einem Regiment umgesetzt. Es handelt sich um 24 Maschinen, die nach Algerien geliefert werden sollten, jedoch wegen qualitativer Mängel zurückgegeben wurden. Die Einsatzregimenter mit MiG-29 wurden seit 2004 radikal von acht auf fünf reduziert. Möglich wäre sogar die Beschaffung der MiG-29M2 bzw. der MiG-35 als Übergangslösung, bis die Suchoi T-50 eingeführt werden kann.
Am 19. Dezember 2006 wurden die ersten beiden Su-34 übergeben. Das erste Mal seit 1993 erhielten die Luftstreitkräfte einen neuen Jagdbomber. Nachdem am 31. Juli 2007 die Rote 01 schließlich dem 4. ZBL i PLS in Lipezk übergeben wurde, hatte die Rote 02 ihre Flugerprobung abgeschlossen. Eine Rote 03 befindet sich ebenfalls beim 4. ZBL i PLS. Die sechs für 2007 bestellten Maschinen wurden nicht ausgeliefert. Grund ist nicht ein zu knappes Budget, sondern ein Umbau beim Hersteller NAPO, der die Fertigungslinie der An-38 nach Omsk verlegen musste, um Su-34 zu bauen und gleichzeitig Su-24 modernisieren zu können. Für 2008 sind nun fünf (anstatt der angekündigten zehn) Su-34 vorgesehen, die sich bereits im Flugtest befinden und im Laufe des Jahres übergeben werden sollen. Bis 2020 und darüber hinaus sind 200 Maschinen geplant, was jedoch nur möglich ist, wenn 15 bis 20 Maschinen pro Jahr gebaut werden.
Die Su-24M2, ein Modernisierungsprogramm, das die Su-24M waffentechnisch auf das Niveau der modernsten Su-30-Varianten bringt, nimmt nach ihrer Präsentation auf der MAKS und der zur Zeit laufenden Erprobungen Gestalt an. Die Maschinen bekommen unter anderem neue GLONASS-kompatible Navigationssysteme, verbesserte Systeme zur elektronischen Kriegführung sowie Waffenleitsysteme, die den Einsatz von modernsten Luft-Boden-Lenkwaffen im Allwettereinsatz ermöglichen. Die ersten Su-24M2 für die russischen Streitkräfte wurden am 15. August 2006 nach Lipezk verbracht. Am 25. Dezember 2007 wurden die ersten sechs Su-24M2 an das 302. BAP übergeben. Weitere 14 Maschinen sollen 2008/2009 folgen.
Am 28. Dezember 2006 wurden die ersten sechs Su-25SM in Kubinka übergeben. Weitere sechs Maschinen folgten bis Ende 2007, weitere acht sind für 2008 geplant. Das Upgrade umfasst eine umfassende Modernisierung der Avionik, um Navigations- und Zielgenauigkeit bei Präzisionsschlägen zu verbessern. Ebenfalls können jetzt über Helmvisier gesteuerte Luftkampfraketen der R-73-Serie sowie Mittelstreckenraketen R-27R und R-77 mitgeführt werden. Das Waffenleitsystem PrNK-25 Bars verknüpft nun alle Sensoren, zu denen auch der Laserzielbeleuchter Klijon-PS gehört. Die Zuladung stieg von 4.000 auf 5.000 kg. Die Su-25UBM soll als Kampftrainer für die Su-25SM die Su-25-Familie fortsetzen. Am 22. Februar 2008 begannen die ersten Bodentests. Der Erstflug erfolgte am 6. Dezember 2008. Eine neun bis zwölf Monate dauernde Erprobung folgte. Für 2010 stand die Einführung in die Truppe an. Modernisiert werden die Maschinen bei UUAZ in Ulan-Ude, sie können aber auch neu gebaut werden. Die Avionik und Bewaffnung wird identisch der der Su-25SM sein, es sollen Upgrades u. a. der Su-25UTG folgen. Im Gegensatz zur Su-25UB ist die Su-25UBM voll kampffähig und zu Präzisionsschlägen in der Lage. Die WWS planen zwei Regimenter für die Modernisierung mit Su-25SM/UBM ein.
Ebenfalls Ende 2007 waren die ersten fünf Kampfhubschrauber Mi-28N ausgeliefert. Bis 2015 sollen 67 Maschinen dieses Typs beschafft werden. Damit verfügt Russland über einen modernen Kampfhubschrauber, der mit amerikanischen und europäischen Modellen vergleichbar ist. Außerdem ist eine umfassende Modernisierung für mindestens 100 Mi-24 geplant. Von der nun nachtkampffähigen, mit Komponenten der Mi-28N ausgerüsteten Mi-24PN wurden bisher 24 Maschinen ausgeliefert.
Die Spezialeinheiten bekommen das modernste Gerät. Obwohl es noch keine konkreten Hinweise gibt, mehren sich Gerüchte über die Beschaffung von einigen Su-25TM bzw. Su-39. Bis 2010 sollen die Spezialeinheiten zwölf Ka-50 und fünf Ka-52 erhalten.
Der Fuhrpark an Il-76 ist groß, aber nicht zu groß für Modernisierungen, die bei diesen Maschinen weitaus preiswerter als bei Bombern oder Jägern sind. Il-76MD dürften bald vermehrt im Dienst stehen. Das russisch-ukrainische Projekt der An-70 dürfte sich mit einem NATO-Beitritt der Ukraine erledigt haben. Im Entwicklungsstadium befindet sich die Tupolew Tu-330WT, ein Transporter, der auch als Tanker zu Einsatz kommen könnte. In Entwicklung befindet sich auch die Il-112 als leichtes Transportflugzeug.
Die Tu-142 bleibt, und zwar als Tu-142M. Sie kann sowohl Torpedos als auch Antischiffsraketen einsetzen. Ein ähnliches Projekt gibt es mit der Il-38. Mit der Militärversion der Be-220 bietet der Flugzeugbauer Berijew ein völlig neues Konzept an. Für die Seeraumüberwachung würden die Marineflieger das Missionsystem Nowella (MAD, Sonarbojen, IR-Kamera) erhalten. Als Bewaffnung kämen Antischiffsraketen Ch-35U und Torpedos in Betracht. Ein anderes Programm schlägt einen Umbau von einigen Trainern Su-27UB zur Schiffsbekämpfungsversion Su-30KN vor, bis die Su-34 auch hier eingeführt werden kann. Die bisherigen Tu-22M3 sind bereits zu alt und müssen dringend ersetzt werden. Außerdem sollen alle 19 Su-33 des Flugdeckkreuzers Admiral Kunsnezow eine Modernisierung durchlaufen. Der doppelsitzige Mehrzweckjäger und Kampftrainer Su-27KUB durchläuft weitere Erprobungen. Sogar eine Nachbeschaffung der MiG-29K erscheint hier noch möglich.
Die Einführung der dringend benötigten Jak-130 wird in jüngster Zeit vorangetrieben. Nach dem Absturz einer Vorserien-Maschine 2006 wurden nun aber zwölf Serienmaschinen für die russischen Luftstreitkräfte bestellt, während die MiG-AT wohl im Export bleiben wird. Ab 2009 sollen über 200 Jak-130 geliefert werden. Die 90 Kampftrainer Su-27UB sollen allesamt modifiziert werden, um spätere Ausbildung auf Su-27SM bzw. Su-27SM2 zu gewährleisten. Obwohl sich eine Einführung MiG-29SMT nicht abzeichnet, gibt es großes Interesse an ihrer günstigeren Trainerversion MiG-29UBT, die dank verbesserter Waffenleitsysteme zum Mehrzweckjäger umgerüstet werden kann. Geplant sind 30 Neubeschaffungen und etwa 90 Modernisierungen. Flogen russische Kampfpiloten bis 2001 nur etwa 20 bis 30 Stunden im Jahr, sind es inzwischen etwa 120 Stunden bei den Fernfliegern und 140 Stunden bei den Jagdfliegern.
Wie auch die anderen Teilstreitkräfte der russischen Armee haben die Luftstreitkräfte mit massiven Problemen im Personalbereich zu kämpfen. Korruption, Gewalt und Erniedrigungen gegenüber Untergebenen sowie niedrige Entlohnung führen zu schlechter Moral und kritischen Nachwuchsproblemen. Für 2007 wurde eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts um etwa 2 Milliarden Euro beschlossen, von denen ein großer Teil für die Verbesserung des Lebensstandards der Armeeangehörigenen (Wohnungsbau- und-sanierungsprogramme und Solderhöhungen) verwendet werden soll.
Nach Angaben russischer Experten haben 57 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber ihre Sollbetriebszeiten überschritten, werden nach Bedarf gewartet und ihre Betriebszeiten periodisch verlängert. 55 Prozent der Flugzeuge und Hubschrauber sind seit mehr als 15 Jahren im Dienst, 40 Prozent seit fünf bis zehn Jahren. Auf Grund der notwendigen und bis 2009 geplanten Abschreibungen stellt sich die Frage der Finanzierung. Berechnungen russischer Spezialisten besagen, dass bis 2009 rund 2300 Flugzeuge und 1300 Hubschrauber ausgesondert werden müssen. Um die Kampfkraft zu erhalten und die gestellten Aufgaben erfüllen zu können, sind in den nächsten 20 Jahren jährliche Zuführungen von etwa 120 modernisierten Flugzeugen und 70 Hubschraubern notwendig; es bedarf einer Zuführung von mindestens 60 neuen Flugzeugen und 50 Hubschraubern.
Dabei muss erkannt werden, dass die erste Variante, das heißt der Abbau der Flugzeugflotte, das ganze Problem nur verschlimmern würde, denn die jetzigen für den Einsatz vorgesehenen Flugzeuge entsprechen bei weitem nicht den Sicherheitsbedürfnissen des Landes.
Ein Plan bis 2015 sieht die gleichmäßige Ausrüstung jedes Jagdfliegeregiments mit 24 und jedes Bomben- und Schlachtfliegeregimentes mit 20 Flugzeugen vor. Für Modernisierungen werden immer jene Maschinen mit wenigen Flugstunden ausgesucht. Das hat zwar eine weitere radikale Reduzierung der Schlagkraft zur Folge, spart jedoch gleichzeitig Geld, das später für weitere Neubeschaffungen ausgegeben werden kann.
Bis 2015 werden die WWS ihre absolute Mindeststärke erreicht haben. Aufgelistet sind die Maschinen der reinen Einsatzregimenter.
Das ergibt:
Die Modernisierung geht voran, trotz weiterer Finanzprobleme. Ziel ist je ein modernisiertes Jagdflieger-, Bombenflieger und Schlachtfliegerregiment pro Militärbezirk, zusammengefasst zu schnellen Einsatzverbänden. Die schleichende Überalterung der Einheiten macht eine umfassende Modernisierung unabdingbar. Es handelt sich jedoch nicht um eine massive Aufrüstung, wie in letzter Zeit in den Medien häufig behauptet wird. Mit einem übermäßigen zahlenmäßigen Zuwachs bei den WWS ist nicht zu rechnen. Vielmehr geht der Trend zu einer modernen, kleineren, mobilen, aber dennoch schlagkräftigen Luftwaffe.
Das Inventar besteht aus rund 5.000 Flugzeugen und Hubschraubern, von denen sich mehr als 4.000 im aktiven Einsatz befinden. Sie lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Die Werksmaschinen der Unternehmen, z. B. die Demonstrator-Maschinen Su-35, sind dennoch voll kampffähig und werden im Falle eines Angriffes unter Kommando der Luftstreikräfte gestellt.